Tipps&Tricks

Lass die Kamera mal liegen

Denkst Du Dir gerade „Steht da wirklich „Lass die Kamera mal liegen“? Was ist das für ein Fotograf, der einen solchen Rat gibt? Ja, das steht da wirklich und ja, ich halte das für eine gute Sache, die man als Fotograf von Zeit zu Zeit mal machen sollte.

Es ist großartig überall wo man ist tolle Bilder machen zu können und Erinnerungen festzuhalten, die man dann digital oder auf Papier / Leinwand etc. immer zur Verfügung stehen hat. Aber manchmal ist genau das der falsche Weg.

Fotografieren auf Konzerten

Für mich sind Konzerte das Beispiel dafür, wann Du Deine Kamera mal zuhause liegen lassen solltest. Du kennst diese Menschen und vielleicht bist Du auch einer von Ihnen (ich hab auch dazu gehört), diese Menschen, die ein Konzert mehr durch ihr Smartphone oder die Kamera verfolgen. Es ist völlig ok, wenn Du als Fotograf auf dem Konzert aktiv bist, da Du von der Band engagiert oder für die Presse vor Ort bist. Wenn Du aber vor Ort bist, weil Du monatelang Dich auf den Vorverkauf gefreut hast und dann ein Ticket tatsächlich ergattern konntest. Dann genieße das Konzert. Das Video, dass Du aufnimmst, landet ganz schnell im Datenmüll auf dem Handy. Es ist zu dunkel, es rauscht im Bild, der Ton ist grässlich, Du hörst den Menschen neben Dir mitsingen (und wenn Du Pech hast, singt er nach Gehör und es hat nicht ansatzweise mit dem Text zu tun. Genieße das Konzert pur, mit Augen, Ohren und Emotionen. Erinnerst Du Dich noch an Dein erstes Konzert? Hattest Du da eine Kamera dabei? Ich hatte keine bei meinem ersten Konzert dabei und dennoch ist die Erinnerung frisch und allein die Gedanken daran lassen ein Lächeln über mein Gesicht gleiten.

Fotografieren auf Partys

Ja klar, wer kennt sie nicht, die lustigen Partyfotos, die man auf Partys macht, auf Facebook, Instagram und co. hochlädt, Freunde verlinkt und sich irgendwann fragt, ob das wirklich eine so gute Idee war. „Haste gesehen? Die mit dem und der mit ihr da. Und wie voll die zwei gewesen sind.“ Manche Erinnerungen sollten schon im Kopf verblassen und nicht auch noch als Bild festgehalten werden. Dein neuer Arbeitgeber schaut sich Deinen Facebook-Account an und Du hast bei dem Banner „Schütze Dein Profil. Neues zur DSGVO“ stets auf das X geklickt, weil Du mit rechtlichen Regelungen und Datenschutzverordnungen Dich nicht beschäftigen oder belasten wolltest. Dann sind im Zweifel Bilder für jedermann online, die Du eigentlich nicht für jeden sichtbar machen solltest.

Hier gibt’s ein paar Lösungen:

1.    Geh nicht auf Partys (hey, ich lass mir doch nicht den Spaß am Leben nehmen)

2.    Kümmere Dich um den Datenschutz (ernsthaft? Ich soll den ganzen Kram lesen…..ja, besser ist das)

3.    Lass die Kamera mal liegen (vielleicht machen die anderen ja auch mit und wenn nicht, dann hast Du dennoch die Anzahl der Fotos insgesamt reduziert, wenn Du nicht auch noch mitmachst).

Lass die Kamera mal liegen

Und so schließt sich der Kreis, Du musst nicht immer eine Kamera dabei haben, manchmal ist es besser, Du bist einfach da, also: Lass die Kamera mal liegen.

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