Tipps&Tricks

Besser fotografieren in nur 6 Monaten

Um direkt mal eines klarzustellen – Du brauchst keine neue Kamera. Mit den folgenden Tipps wirst Du nicht nur besser fotografieren in nur 6 Monaten, Du wirst wahrscheinlich auch mehr Platz im Schrank haben und etwas Geld “gewinnen”.

Wenn Du meine Tipps befolgst, wirst Du einiges Lernen und wenn Du konsequent bei der Umsetzung bist, wirst Du auch genug zu tun haben.

Oftmals denkt man (und auch ich habe zu Anfang so gedacht, Du bist also nicht allein mit den Gedanken), dass bessere Fotos nur mit besseren Kameras, besseren Objektiven und besserem Equipment allgemein möglich sind.

1. Besuche ein Museum

Moment mal? Warum soll ich in ein Museum gehen, fragst Du Dich wahrscheinlich gerade. Ich will doch fotografieren. Du kannst von den sogenannten “Alten Meistern” so einiges lernen. Bildaufbau, Lichtgestaltung. Was für den Maler der Pinsel und seine Leinwand waren, ist für Dich Deine Kamera. Für eine gute, professionelle Bildgestaltung musst Du das Rad nicht neu erfinden, lerne von den “Alten Meistern” und überführe es in Deine Fotografie.

In vielen Museen ist fotografieren nicht erlaubt, in manchen unter bestimmten Voraussetzungen und andere wiederum freuen sich darüber. Mach Dich vorher schlau, wenn Du in einem Museum fotografieren willst. Natürlich kannst Du auch im Museumsshop einen Bildband kaufen, dies ist zwar teurer, aber dafür lernst Du durch die begleitenden Texte nebenbei noch etwas, wenn Du Lust dazu hast.

2. Erzähle eine Geschichte

So wie ein teurer Kochtopf nicht der Grund ist, warum ein Koch gut kocht, ist eine teure Kamera nicht der Grund, warum ein Fotograf ein gutes Foto gemacht hat. Es geht um die Kreativität. Es ist genauso wie beim Kochen…Gewürze zu haben nützt Dir zwar grundsätzlich bereits, aber die richtige Dosierung macht erst den Zauber aus. Das ist Kreativität, Erfahrung und Können im Einklang.

„In jedem Bild gibt es immer zwei Menschen: Den Fotografen und den Betrachter.“

– Ansel Adams (1902-1984, US-amerikanischer Fotograf)

Wenn Dein Foto mehr als nur ein Bild des Ortes ist, an dem es aufgenommen ist, sondern auch ein Gefühl rüberbringt und im besten Fall eine Geschichte erzählt, dann lässt es den Betrachtenden etwas fühlen. Genau darum geht es, eine Aufnahme muss mehr als nur das Auge ansprechen. Die Geschichte, die dann die Menschen sehen, wenn sie es betrachten, kann für jeden eine andere sein. Aufgrund des persönlichen Backgrounds sieht jeder dann seine ganz eigene Geschichte im Bild.

3. Übe mit Festbrennweiten

Es ist immer so verlockend einfach zu fotografieren, wenn man mit einem Mega-Zoom alles so nah wie nur möglich heranholen kann. Zum einen leidet allerdings die Qualität der Aufnahme, da es sehr pixelig werden kann, zum anderen leidet auch Dein fotografisches Auge. Wieso Dein fotografisches Auge leidet? Na, weil Du nicht gezwungen wirst mit wenigen Mitteln ein “schönes”, “spannendes” oder “interessantes” Bild zu erstellen.

Wenn Du mit einer Festbrennweite unterwegs bist, bist Du tatsächlich auch “unterwegs”…Dein Zoom sind die Schritte, die Du gehst. Hier kann ich Dir auch nebenbei noch den Tipp zu strapazierfähigen Sneakers geben. Ein Day-Trip in London läuft bei mir schon mal auf 30.000 Schritte hinaus….und auf Tag 1 soll ja noch Tag 2 folgen, ohne dass schmerzende Füße das verhindern wollen.

Das Beitragsbild zeigt eine Fujifilm X100V, eine Kamera die äußerlich alt aussieht, innerlich top modern ist und nur eine Festbrennweite verbaut hat. Mit dieser Kamera liebe ich es zu fotografieren. Sie bringt mich dazu neu zu denken, Perspektiven auszuprobieren, die ich nicht auf dem Schirm gehabt hätte, wenn ich mit einem Zoom Objektiv oder einem Koffer voller Wechselobjektive unterwegs gewesen wäre.

Das Üben mit Festbrennweiten fördert Deine Kreativität, zwingt Dich neue Wege beim Bildaufbau zu gehen und die Festbrennweite zwingt Dich, Dich zu bewegen und den ein oder anderen Schritt mehr zu gehen.

4. Sei ein Rockstar

Du musst Dir kein Schlagzeug oder eine Gitarre kaufen, Du musst auch nicht Gesangsunterricht nehmen. Und Du musst auch gar nicht musikalisch sein um gute Fotos zu machen. Also was soll dieses “Sei ein Rockstar”?

Während ich das hier gerade schreibe, läuft im Hintergrund Musik und was ist das Hauptelement von Musik? Der Text eines Songs. Und worum geht es in dem Text? Meist um ganz alltägliches. Aus einem ganz alltäglichen Text, wird eine Geschichte, untermalt von Musik und dabei kommt etwas großes heraus.

Die Untermalung ist ähnlich zur Bildkomposition, dem Arrangieren von Melodien, dem Arrangieren von Elementen in einem Foto.

Ein alltägliches Motiv so in Szene zu setzen, dass ein Bild entsteht, auf dass man auch zweimal schaut, das meint „sei ein Rockstar“.

5. Lies die Bedienungsanleitung

Auch wenn dies einer der wichtigsten Tipps ist, den die wenigsten Menschen beherzigen, habe ich ihn an die letzte Position gestellt. Hätte ich ihn auf Position eins gestellt, hättest Du doch wahrscheinlich direkt nicht mehr weitergelesen und ich kann es verstehen. Und wie spiessig klingt dieser Tipp im Verhältnis zum vorherigen „Sei ein Rockstar“.

Wie oft höre ich “ich würde gerne dies oder das mit meiner Kamera hinbekommen, es klappt aber nicht”. Meist liegt es nicht an der Kamera, sondern an dem Menschen, der sie gerade in der Hand hält. Eigne Dir das Wissen über Deine Kamera an, das Du brauchst. Und wenn Du keine Lust darauf hast, die Bedienungsanleitung zu lesen, schau Dir zumindest ein Video an in dem Dir Deine Kamera mit all ihren Funktionen erklärt wird.

Ziel für Dich muss es sein, Deine Kamera mit geschlossen Augen bedienen zu können, weil Du weißt, was sie tut, wenn Du an diesem oder diesen Knopf drehst.

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