Ich mag Handball, das hast Du wahrscheinlich schon aus meinem letzten Blogbeitrag herauslesen können. Auch wenn ich Handball nie selbst gespielt habe. Ein Spiel mit Tempo und Köpfchen. Es gibt kein endloses Ballgeschiebe, es ist actionreich und körperbetont. Dementsprechend schaue ich mir gerne Handballspiele an. Aber fotografisch ist Handball wirklich eine Herausforderung. Für das bloße Auge ist jede normale städtische Sporthalle hell und man sieht alles. Die Kamera ist da etwas empfindlicher als das menschliche Auge. Meine nachfolgenden Tipps zum Thema Sportfotografie habe ich mir in einer Sporthalle vor Ort “erarbeitet”, ein paar grundlegende Gedanken habe ich mir aber auch im Vorfeld vor dem ersten Spiel gemacht.
#1 Kameraeinstellungen (Sportfotografie)
Handball ist ein schnelles Spiel, also solltest Du darauf achten, dass Du mit einer Verschlusszeit von mindestens 1/500 lieber 1/800 an das Spiel rangehst. Gleichzeitig wird, je kürzer Du die Verschlusszeit einstellst (ausgehend davon, dass Du im TV-Modus -Canon- bist) desto höher wird Dein ISO Wert springen.aber wie hoch kannst Du gehen. Nun, da kommt es nun auf Deine Kamera an und darauf wie bereit Du bist Bildrauschen zu akzeptieren. Ich erlaube meiner Kamera nicht mehr als 1600 ISO. Das kann bei Dir schon zu viel sein. Probiere es aus. Die Blende sollte so viel wie möglich an Licht hereinlassen, nimm also die kleinstmögliche Zahl.
#2 Objektivauswahl
Die Objektivauswahl ist von mehreren Faktoren abhängig.
– Wie teuer darf es maximal werden?
– Wie hell ist die Halle?
– Wie viel Bildrauschen kannst Du vertragen?
– Welche Kamera nutzt Du?
Da ich hier nicht auf Deine Kamera eingehen kann, gebe ich Dir mal ein paar allgemeine Hinweise. Wenn Du nicht in der Handball-Bundesliga fotografierst, ist es für Deine Kamera dunkel in der Halle. Zumindest dunkler als es Dir Dein Auge zeigt. Grundsätzlich ist es gut Objektive mit einer Blende von mindestens 2,8 zu verwenden. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Du mit einer Crop-Kamera fotografierst. Dann bist Du mit 85mm gut dabei, wenn Du Dich direkt in hinter der Torauslinie befindest und in den Halbkreis hinein fotografieren willst. Weitwinkel lohnt sich meiner Meinung nach nicht, da Du selten das gesamte Spielfeld fotografieren möchtest. Mir geht es zumindest geht es um die actionreichen Szenen und die finden meist in einem kleinen Bildausschnitt statt. Wenn Du das Tor auf der gegenüberliegenden Seite vor die Linse bekommen willst, dann sind 200mm für mich bis jetzt immer ausreichend gewesen. Wir reden hier ja von einem Handballfeld und nicht von einem Fußballfeld.
#3 Position in der Halle
Zur Position in der Halle habe ich ja gerade schon den Bereich direkt hinter der Torauslinie empfohlen. Aber wenn Du nicht gerade Kontakte zu einem der beiden Teams hast oder eine Akkreditierung, dann wird es schwierig dahin zu kommen. Die Seitenlinie ist auch eine gute Position, die dich relativ nah an das Spielgeschehen bringt. Wenn Du von “hoch oben”, also von der Tribüne aus, fotografierst, wird jeder noch so gut fotografierte Sprung “flach” aussehen. Da ist die Perspektive unerbittlich. Hier gibt es nur zwei Lösungsmöglichkeiten. Entweder Du findest Dich mit den flachen Aufnahmen ab oder Du legst die Kamera beiseite und genießt einfach nur das Spiel. Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Tipps geben. Hast Du auch schon mal Handball fotografiert? Wie sind Deine Erfahrungen? Ich freue mich auf Dein Feedback. Schreib mir.